Ofenpass CH / von Scuol nach Zernez

Am 19.07.2012 starteten wir um 8.00 Uhr unsere Tour über den Ofenpass durch die schöne Alpenregion der Schweiz.

Das Wetter war perfekt (25°C +) und trotz Neubesetzung die Stimmung ausgezeichnet.

 

Der Parkplatz in Scuol war schnell gefunden (und kostenlos) und auch die Route einfach zu finden.

Nach einem halbstündigen, leicht anstrengenden Aufstieg folgte eine etwas längere Gerade, die parallel zu einem kleinen Flüsschen verlief. Zum Einlaufen eignet sich diese Strecke ganz gut, jedoch empfehlen wir diese mit dem Bus zurück zu legen.

Die nachfolgende Strecke ist anstrengend und lange genug und somit macht es wirklich Sinn hier die 2 Stunden Vorlaufzeit einzusparen.

Empfehlender Start: Ab Haltestelle "Val Mingèr"

(Val Mingèr ist auch der Eingang zum Nationalpark)

Der ab Haltestelle Val Mingèr-Pfad geht stetig bergauf, parallel zu einem kleinen Flüsschen. Die Steigung ist nicht sonderlich schwierig, jedoch für konditionell Schwache nicht unerheblich.

Nach einiger Zeit kamen wir an eine größere Raststätte, kurz vor dem Wendepunkt "Sur il Foss". In einer Höhe von ca. 2.300m bieten die Rastbänke eine Erholphase nach dem Aufstieg.

Ein paar Höhenmeter weiter gelangt man zum Ausichtspunkt Sur il Foss auf einer Höhe von 2.377m.

 

Zwischen Sur il Foss und dem nächsten Etappenziel "Val dal Botsch" (2.677m) verläuft ein einfach, meist abwärtsverlaufender Pfad. Die Aussicht auf die hohen Berge und das tiefe Tal mit seinen Kühen lässt Kraft schöpfen für den letzten, aber sehr anstrengenden Aufstieg für diesen Wandertag.



Der große und schwere Aufstieg auf den Val dal Botsch ist wirklich alles andere als einfach, vor allem, da man schon einige Höhenmeter und Wanderstunden an diesem Tag auf dem Buckel hat.

Auf einem schmalen Kies-Pfad geht es steil bergauf.

Wir haben einige kurze Pausen einlegen müssen um hier letzendlich die Kuppe erreichen zu können.

Vorsicht: An manchen windigen Tagen weht ein gefährlich starker Wind, der auf dem steilen rutschigen Kiespfad nicht gerade den Halt gibt, den man braucht.

Dennoch besteht kein Grund zur Sorge - wir haben es auch gepackt! :-)

 

Die Aussicht auf 2.677m Höhe ist jedoch diese Anstrengung alle mal wert!

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es dann einige Meter bergab.

Auch hier gilt eine erhöhte Aufmerksamkeit bei starken Windböen.

Hier haben wir auch zum ersten Mal Edelweis entdeckt.

 

Nach dem Abstieg gelangt man in ein Waldstück, was sehr angenehm zu erlaufen ist. Alle paar Meter sind auch Informationstafeln zu den heimischen Tieren angebracht. Vermutlich sind wir am falschen Tag unterwegs gewesen, wir haben keinerlei Tiere entdecken können - lediglich das Zwitschern von Vögeln und das Piepsen von Murmeltieren war zu vernehmen. Aber gesehen - keine Chance!

Waren wir zu laut? Glaube nicht? Vermtlich hat der beissende Geruch von Schweiß die Tiere verjagt - eher möglich.

Auf einer Höhe von 1.876m von 2.677m angekommen marschierten wir geradewegs zu unserem Hotel "Il Fuorn".

Nach einem kurzen Check-In an der Rezeption bezogen wir unsere Zimmer.

Die Zimmer waren sehr sauber und die Angestellten des Hotels sehr nett. Man muss jedoch sagen, dass die Preise von diesem Hotel mehr als überteuert sind!

(75 CHF für Bett inkl. Frühstück + ca. 60 CHF für Abendessen)

Naja, das einzigste Hotel weit uns breit .. es gibt keine Alternativen.

 

Abends überraschte uns dann ein starker Regenschauer, der einige Stunden anhielt. Am Morgen jedoch war von Feuchtigkeit keine Spur.

 

Es ist anzumerken, dass wir die Strecke eindeutig unterschätzt haben.

Wir waren so k.o. am Abend, so dass selbst die Treppe zum ersten Stock zu einem fast unüberwindbaren Hindernis wurde. Aua!

Naja, nach 10 Stunden bergauf-bergab darf man auch jammern.

 

Nach dem Frühstück, so gegen 8.45 Uhr, ging es dann auch weiter zur letzten Etappe.

Vorwort zur 2. Etappe:

 

Normalerweise sieht der Wanderweg nach Zernez die Route über die Cluozzahütte vor.

Aufgrund der Strapazen der 1. Tour und vor allem wegen der schmerzenden Rücken (ein Dank an die überweichen Matrazen des Hotels) entschieden wir uns für die einfachere Variante, welche durch das Tal führte.

Die eigentliche Route sieht einen erneuten Aufstieg von 1.648m auf 2.545m vor.

 

Einem erneuten Aufstieg gingen wir zwar nicht aus dem Wege, aber die Höhenmeter waren o.k. und Champlönch einfach traumhaft (auch wenn wir auch hier keine Tiere entdecken konnten).

Die letzten Kilometer legten wir zur Fuß auf der Bundesstraße zurück (uns war einfach danach).

Nach ein paar wenigen Tunneln und mehreren vorbei rasenden Lastwagen erreichten wir schließlich Zernez.

Nach einer kurzen Durchquerung von Zernez erreichten wir auch sobald den Bahnhof und fuhren nach einem gewonnen Kampf gegen den Ticketautomaten zurück nach Scuol.

Fazit:

 

Die Wanderung war trotz Neubesetzung und Routenänderung ein Erfolg.

Das Wetter hat gut mitgespielt und die Gegend ist perfekt zum wandern.

 

Ich kann jedem nur das Engadin zum Wandern empfehlen.

 

Einzigster Nachteil: verdammt teuer!

 

(Und wir sollten endlich mal anfangen mit mehr Kondition die Routen zu starten *g*)