Vorbereitung von Amateuren für Amateure

Die Vorbereitung auf eine Wanderung (Weitwanderweg) ist das A und O!

 

Die Meisten werden es wohl schaffen die Strecken, die geplant war, zu erlaufen. Allerdings stellt sich die Frage wie man das hinbekommt.

Marschiere ich fit über Höhenmeter hinweg, kann die Bergluft und die Panoramen genießen, oder (siehe "Berliner Höhenweg") quäle mich über jede Wurzel, die den Wanderpfad kreuzt und hoffe auf jede Möglichkeit zu Verschnaufen?

 

Wir denken jeder von Euch hat eine Vorstellung von seiner Wanderung und dafür muss man eben bisschen was tun.

 

Wir unterscheiden:

- mentale Vorbereitung

- Fitness

- Ernährung

Mentale Vorbereitung

Setzt Euch mit der Strecke genau auseinander. Meist gibt es Ansichten, die die Höhenmeter in Etappen unterteilen und auch Vorschläge machen, welche Strecken Ihr pro Tag bewältigen könnt. Oftmals sind die einzelnen Abschnitte klar durch die Berghütten/Übernachtungsmöglichkeiten abgetrennt.

So könnt Ihr auch Eure Vorräte besser rationieren und vermeidet einiges an Gewicht in Eurem Rucksack.

 

Wenn Ihr wisst wo die Schwierigkeiten des Wege liegen, könnt Ihr diese gezielter angehen und seid vorbereitet.

 

Ihr solltet Euch auch versuchen von dem alltäglichen Streß frei zu schaufeln, wobei das schon nach kurzer Zeit von ganz alleine einsetzt.

Konzentriert Euch auf die Strecke und genießt einfach das um Euch herum. Ihr werdet merken, dass Ihr viel leichter einen Fuß vor den anderen bekommt.

Fitness

Der wohl schwerwiegenste Unterpunkt ist die Fitness!

An Eurer Fitness hängt davon ab ob Ihr Spaß beim wandern habt und ob Ihr die gesteckte Tour überhaupt bewältigt.

 

In einigen Foren wird von Joggen und Radfahren als guter Vorbereiter gesprochen. Diese Meinung können wir ebenfalls absolut empfehlen.

So ziemlich jede Sportart, die Euch Ausdauer und Kraft bringt ist wohl nicht verkehrt.

Aus Erfahrung sagen wir auch, dass es nicht unbedingt gesagt ist, dass ein Bodybuilder mit jeder Menge Kraftreserven diese Strecke einfacher bewältigt, als ein weitaus schmächtiger Rucksackträger, der sich öfters mal die Joggenschuhe schnürt.

Im Gegenteil: Das Gewicht des Rucksackes bei Weitwanderungen beträgt in der Regel ca. 10kg. Klar, dass nach einigen Stunden/Tagen die Rücken bzw. Oberkörpermuskulatur einer großen Belastung ausgesetzt ist. Allerdings müssen die eigenen Beine nicht nur den Rucksack befordern, sondern auch das Eigengewicht. Und sollte zudem der Unterkörper im Vergleich zum Oberkörper stark im Nachteil sein, so wird man definitiv mehr Probleme bekommen als andersrum.

Deshalb ganz wichtig: Trainiert schon Wochen vor Eurer Wanderung und schätzt Euer Gewicht/Fitness kritisch selbst ein.

 

Auch zu empfehlen sind kleine Wanderungen (auch für nur wenige Stunden), die im Vorfeld gemacht werden können. So lernt man sich und seine Leistungsgrenzen besser kennen und ist dann besser auf sich selbst eingestellt.

 

Tipps zur Gesundheit

Wir/ich (Oli) habe ein schwer kaputtes Knie, welches durch andere Sportverletzungen schon mehrfach operiert worden ist. Joggen und andere Sportarten, bei denen schnelle, ruckartige Bewegungen von Nöten sind, sind somit tabu.

Hinzu kommt ein Bandscheibenvorfall und größere Probleme mit meinem ISG-Gelenk.

Vor meiner ersten Wanderung war ich mir nicht sicher, ob ich so eine Strecke bewältigen kann.

Allerdings stellte ich fest, dass bei einer guten Haltung und Vermeidungen von Fehlbelastungen auch schwierigere Wanderungen möglich sind.

Bei keiner Wanderung hatte ich Knieprobleme, lediglich zwickte die Wade, die Schultern taten weh und die Zehen waren durch das ständige Abbremsen bei Abstiegen in Mitleidenschaft gezogen worden (falsche Wanderschuhe!). Meist sind aber diese Problemchen nach einer Erholungsphase über Nacht am nächsten Tag verschwunden.

Ich konnte für mich auch feststellen, dass Bewegung gerade bei Bandscheiben- und ISG-Problemen wahre Wunder bewirken kann. Trotz der 120km in Irland war mein Rücken nach meinem Bandscheibenvorfall noch nie so stabil und schmerzfrei.

Möglicherweise verhält sich das bei jedem anders, jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass die dauerhafte Bewegung mehr nützt als Schmerztabletten oder anderes.

Versucht es einfach aus.

Solltet Ihr Euch unsicher sein, dann konsolutiert einen Arzt oder versucht Euch an kleinen Strecken, die Ihr jederzeit abbrechen könnt, um Euren Rythmus zu finden.

 

Ihr dürft nur NIE den Fehler begehen und Euch mehr zumuten als Euer Körper das hergibt.

Versucht die Zeichen Eures Körpers zu deuten, ein falscher Ehrgeiz kann ganz schnell zu einer drastischen Verschlechterung führen und somit zum Abbruch der Wanderung, von schlimmerem ganz zu schweigen.

Baut dann lieber mehr Pause ein, auch wenn Ihr dafür letzendlich mehr Zeit benötigt.

 

Und: Lasst Euch nicht davon beeinflussen mit welchem Tempo andere Wanderer an Euch vorbei ziehen. Selbst wenn Ihr die letzten seid, die an der nächsten Hütte ankommen.

Viele Wanderer, die Euch begegnen (auch im fortgeschrittenen Alter) sind vielleicht schon sehr professionell und haben so einige Erfahrungen sammeln können, die Ihr als "Amateur" selbstverständlich noch nicht habt.

Macht Euer Tempo selbst!

Ernährung

- Text folgt -