Wie packe ich meinen Rucksack?

Der Rucksack und die Wanderschuhe sind wohl die wichtigsten Punkte bei einer Wanderung was die Kleidung und Zubehör angeht.

Der Rucksack ansich:

Sucht Euch einen Rucksack, der zu Euch passt. Die Farbe sollte dabei weniger eine Rolle spielen.

Folgende wichtige Punkte solltet Ihr berücksichtigen:

- Wie viel Platz brauche ich im Rucksack?

  Bei Weitwanderwegen sollten 50 Liter genügen!

  Maximal 60 Liter, wobei jedoch hier das Gewicht

  zu schwer werden kann.

  Erfahreneren Wanderern genügen oft weitaus

  weniger Liter - Ihr findet das schon selbst

  heraus.

- Möglichkeiten der Bindungselemente

  Ein Rucksack sollte viele Möglichkeiten

  aufweisen, ihn Eurer Form anzupassen. Dazu

  dienen die angebrachten Laschen zum

  Anlegen des Rucksackes an Euren Körper.

  Je mehr Möglichkeiten gegeben sind, desto

  optimaler könnt Ihr den Rucksack Euch

  anpassen.

  Zusätzlich hat mir ein starres Netz

  (angebracht an der Rückseite des Rucksackes)

  viel gebracht den Raum zwischen Rücken und

  Rucksack gut zu belüften.

  Bei heißen Wandertagen werdet Ihr schnell

  merken was für ein kochender Herd das unter

  Eurem T-Shirt werden kann.

- Taschen

  Ihr solltet mehrere Taschenfächer für die

  einzelnen Dinge haben, die ihr so mit Euch

  führt.

  • außen rechts und links Möglichkeiten Getränkeflaschen einzustecken
  • ein äußerliches Fach für Wanderkarten und Kompass
  • eine innenliegende verschließbare, versteckte Tasche für Wertsachen
  • eine Möglichkeit Euren Foto unterzubringen
  • evtl. ein zweiter Boden für Hüttenschuhe/Badelatschen
  • Möglichkeit einen Hüttenschlafsack anzubinden

  In der Regel sollten diese Taschen ausreichen.

- Traggurte

  Die Traggurte sollten ausreichend gepolstert sein

  um Eure Schultern zu schonen.

  Selbstverständlich ebenfalls verstellbar.

Packart

Ist der Rucksack zu schwer, wird das schon nach wenigen Stunden zur Tortur. Ist er allerdings zu leicht (was aus Erfahrung so gut wie nie vorkommt) liegt der Verdacht nahe einiges vergessen zu haben.

 

Aus unserer Erfahrung sollte der Rucksack nicht mehr als 10-15% des Eigengewichtes betragen. Vor allem bei Weitwanderungen werdet Ihr immense Probleme als Amateur bekommen, wenn Ihr solch ein dauerhaftes Gewicht nicht gewohnt seid.

In der Regel beträgt das Durchschnittsgewicht eines Rucksackes ca. 10kg.

 

Man sollte sich wirklich im Klaren sein, dass auch nur die Dinge einzupacken sind, welche letzendlich gebraucht werden.

Ein Buch für die ruhigen Abendstunden auf einer Hütte ist hier genauso fehl am Platz wie eine Überbeladung an Klamotten.

Ihr werdet sehen, dass Ihr das Meiste ungebraucht wieder zurück nach Hause nehmt.

(Wir müssen aber auch sagen, dass wir das mit der korrekten Packerei erst selbst erfahren mussten und anfänglich viel zu viel an Gepäck dabei hatten.)

 

Welche Klamotten wir im Rucksack vorschlagen findet Ihr unter der Rubrik "Kleidung".

 

Versucht bei der Packerei Eures großen Rucksackes den Schwerpunkt auf die Mitte des Rucksackes zu verlagern.

Das heißt, dass die Dinge, die Gewicht erzeugen, mittig eingelagert werden sollen.

Liegt der Schwerpunkt im unteren Bereich würde Euch der Rucksack nach hinten ziehen - erhöhter Kraft/Druckaufwand der Schulterbereiche.

Liegt der Schwerpunkt im oberen Bereich würde der Rucksack Euch nach vorne beugen - Belastung im Nackenbereich.

Bei einer mittigen Gewichtsanordnung nehmt ihr von beiden kritischen Stellen den erhöhten Druck und verlagert diesen.

Diesen mittigen Punkt genau auszumachen haben wir bisher allerdings auch noch nie so wirklich erreicht, sind aber schon nahe dran.



Wo kann ich Gewicht einsparen / Was ist überflüssig im Rucksack?

  • große Flaschen an Duschgel, Shampoo und ähnlichem ist definitiv deplatziert. Wir können Euch die kleinen Probeflaschen empfehlen, die es in den Drogeriemärkten zu kaufen gibt. Ähnliches gilt natürlich für Zahnpasta, Sonnencreme etc.
  • Bücher, Spielkarten und ähnliches zur Unterhaltung werdet Ihr nie brauchen. So ziemlich auf jeder Berghütte sind mehrere Kartensets vorhanden. Ein Buch würde absolut zu viel Gewicht und Platz benötigen. Zum einen habt Ihr wenig Zeit dafür und seid Abends eh viel zu müde um großartig darin zu schmökern und anderseits werdet Ihr auf diesen Hütten vielen gleichgesinnten Wanderern begegnen, die gerne bereit sind Erfahrungen etc. auszutauschen.
  • Ihr braucht auch keine separaten Schuhe! Fast die ganze Zeit seid Ihr mit Euren Wanderschuhen on Tour. Wenn Ihr Abends/Mittags die Hütten erreicht tun es in der Regel auch einfach Hüttenschuhe oder Flipflops. Es wird Euren Füßen auch mal gut tun nach einer langen Wanderung die gute Bergluft zu genießen. Vermeidet einfach unnötiges Gewicht durch ein überflüssiges Schuhsortiment. Eine Disco werdet Ihr in der Regel auf den Bergen nicht finden :-)
  • Schwere Klamotten vermeiden! Solltet Ihr nicht gerade eine Tour durch Eis und Schnee angehen, legt Euch den Zeitpunkt Eurer Wanderung in eine warme Jahreszeit und rüstet Euch mit dünnen, aber angepassten Klamotten aus. Eine Jeanshose werdet Ihr vermutlich nie brauchen. Verwendet hier spezielle Treckinghosen, die besitzen einen weitaus höheren Tragekomfort und viel weniger Gewicht. Vieles hierzu findet Ihr aber auch unter der Rubrik "Kleidung".
  • Vermeidet es auch unnötig viel Nahrung mit Euch zu führen. Meist werdet Ihr auf Euren Strecken einigen Einkehrmöglichkeiten, vielleicht sogar Supermärkten begegnen, bei denen Ihr Euch prima für die nächste Etappe eindecken könnt. Beim Wasser solltet Ihr allerdings kritisch sein - lieber hiervon, trotz des Gewichtes, genügend dabei haben. 2x 1 Liter sind in der Regel ausreichend. Im Notfall findet Ihr in den Bergen öfters Bäche, aus denen Wasser abgefüllt werden kann (Vorsicht nur bei naheligenden Kuhweiden. Der Kot dieser Tiere verunreinigt unsichtbar die Bäche und spült Euch so einige Keime in Eure Trinkflaschen - es kann Durchfall auftreten).

Letztendlich findet jeder seine eigene Variante heraus, die für Ihn am besten geeignet ist.

Nutzt einfach unsere Erfahrungen als Anregungen für Eure Touren und überlegt selbst was Sinn macht und was nicht.

Eine feste Regel gibt es hier natürlich nicht.

 

Wichtig ist immer nur:

Spart Gewicht ein wo Ihr nur könnt, spart aber nie an der falschen Stelle!